Deine Atmung

Ich freue mich so sehr, dass Andrea sich einem sehr wichtigen Thema zugeschrieben hat, und zwar: „Das Atmen“.

Ich finde dem Atem wird immer noch zu wenig Beachtung geschenkt.

„Ja ich atme doch.“ Aber wie? Und genau diese Frage stellen sich die wenigsten Menschen.

Da schließe ich mich nicht aus. Bis vor einiger Zeit eine Freundin mich darauf aufmerksam machte. Wir hatten uns über Zoom getroffen und sie sah, dass ich nicht tief atmete, sondern nur bis zur Hälfte. Sie leitete dann mit mir eine Atemübung an und genau das war der Moment, wo ich mir mehr Gedanken über das Atmen gemacht habe.

Ja, sie hatte Recht.

Und es ist kein Zufall, dass Andrea und ich uns über Social Media wiedergetroffen haben, denn wir kennen uns bereits aus der Grundschulzeit.

Für mich war es so, als ob wir nur einige Jahrzehnte verreist waren und uns wieder getroffen haben. Ich musste mich nicht verstellen und es tat einfach so gut.

Und da erzählte mir Andrea, dass sie ausgebildete Atemtherapeutin sei. Ich wollte mehr darüber wissen und fragte sie, ob sie mir für meine Blogseite Fragen beantworten könnte.

Sie hatte sofort eingewilligt.

Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen.

Wie es im Leben so spielt, kommt man mit irgendetwas in Berührung, wenn man es gar nicht erwartet oder wenn ein Schicksalsschlag einen trifft und man merkt:

„Ich brauche Unterstützung oder irgendetwas was mir guttut“.

Oder: „Es wird mir gerade alles zu viel“

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Wann bist Du das erste Mal mit der „bewussten Atmung“ in Berührung gekommen und was war der Auslöser?

2010 bin ich zum ersten Mal mit der integrativen Atemtherapie in Berührung gekommen. Damals war der Auslöser hierfür, dass mein Schwiegervater verstarb, einen Tag später hatte mein Vater einen Schlaganfall erlitten und mein Mann erkrankte an Krebs. Plötzlich zeigten sich Ängste, die ich vorher nicht kannte.

Über viele Umwege, erst zum Psychiater, der mir Tabletten verschreiben wollte, gelangte ich über den Heilpraktiker zu meiner Atemtherapeutin. Über die integrative Atemtherapie kam ich in Kontakt mit meinen Gefühlen und konnte somit meine Ängste auflösen, bzw. minimieren.

Zeigt sich heute eine Angst, ist der Atem „mein Anker“, indem ich weiß, wie ich den Atem nutzen kann.

Was für eine Ausbildung hast Du in Bezug auf die Atmung genossen?

Aufgrund der vielseitigen Wirkungsweise des Atems, beschloss ich 2014 die dreijährige Ausbildung zur Atemtherapeutin zu absolvieren. Ich wollte mehr über den Atem erfahren und es ist mir eine Herzensangelegenheit, es an andere Menschen, am liebsten an alle Menschen, weiterzugeben.

Denn den Atem tragen wir alle in uns, es ist das Erste und das Letzte was wir tun.

Und dennoch wissen so wenige etwas über die Atmung. Unsere Aufmerksamkeit wird bewusst in den Körper gelenkt. Dabei entsteht Kontakt mit körperlichen Gefühlen und den damit verbundenen Gedanken und Emotionen.

Atem ist Leben

Mit jedem einatmen nehmen wir Sauerstoff in uns auf, der unseren Körper und unsere Organe versorgt. Wir nehmen erst einmal bewusst wahr, wie unser Atem wirklich fließt. Dabei stellen wir fest, dass wir meist flach und lediglich in unseren Brustkorb atmen. Manchmal halten wir sogar unseren Atem an, z.B. bei Angst oder wenn wir uns erschrecken. Aber auch wenn wir angespannt sind oder wenn wir in Gedanken sind, machen wir Atempausen und verlieren uns in unseren Gedanken.

Atmen wir aber verbunden, ist man im gegenwärtigen Moment.

Das Gedanken Karussell kommt zur Ruhe, wir kommen zur Ruhe.

Mit Hilfe des verbundenen Atems können alte Blockaden gelöst werden. Das heißt, dass alte verdrängte Emotionen durch den verbundenen Atem Raum gegeben wird. Sie kommen uns wieder ins Bewusstsein und können durch die gemachte Erfahrung integriert werden. Durch das bewusste Atmen erlangt man wieder mehr Lebensfreude, Energie, Liebe und Vertrauen. Begeistert hat mich immer die Einfachheit und die Wirksamkeit des verbundenen Atmens. Man muss nichts wissen, nichts können, man lässt sich lediglich durch die Anweisungen des Atemtherapeuten leiten.

Was hat sich bei Dir seitdem verändert?

Ich lebe seitdem bewusster, glücklicher und gesünder. Ich habe gelernt, meine Bedürfnisse sowie auch meine Grenzen besser zu spüren und mit Konflikten besser umgehen zu können.

Gibst Du Atemkurse / Workshops?

Ich biete Gruppen Kurse und Einzel Sitzungen, sowohl online als auch in Präsenz. Unter anderem gibt es die www.atemverbindung.online, die zu Beginn von Corona von zwei Kollegen von mir gegründet wurde. Mittlerweile sind wir acht Atemtherapeuten, die fünfmal die Woche im Wechsel Atem Meditationen anbieten.

Was wäre Dein Wunsch?

Mein Wunsch wäre es, dass Kinder ab dem Kindergartenalter lernen richtig zu atmen, um mit sich und ihren Gefühlen besser in Kontakt zu kommen. Einige Kollegen machen dies bereits. Ich durfte zweimal mit Heimkindern atmen und das war eine wunderbare Erfahrung, die mich sehr berührt hat. Die Kinder erzählten mir, dass sie nach der ersten Stunde bereits nicht mehr so wütend waren. Wenn sie in einen Konflikt gerieten, zogen sie sich zurück und wandten den verbundenen Atem an. So wie sie es spielerisch gelernt hatten.

Wunderbar, es ist nie zu früh und nie zu spät sich seinem Atem zu widmen.

Wie können wir unter der Maske besser atmen?

Unter der Maske ist es für uns alle schwer zu atmen. Aber wenn wir sie absetzen und drei verbundene Atemzüge am Tag über die Nase einatmen, über die Nase wieder ausatmen und das ohne Pause, ist dies schon sehr hilfreich.

Bei Fragen kontaktiert ihr mich gerne.

Ich freue mich auf Euch

Eure

Andrea Artuso.