Achtsamkeit und was bedeutet es für mich in Bezug zu mir und in Bezug zu meinen Klienten/innen in meiner täglichen Praxisarbeit?

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Achtsamkeit in diesem Jahr war für mich:

Besonders, aufschlussreich, ereignisreich, mit vielen wundervollen Momenten, neue Menschen, die ich kennenlernen und schätzen durfte. Kontakte wiederaufleben zu lassen, die eine ganze Weile still waren. Und auch zu akzeptieren und anzunehmen, dass sich Menschen von mir – und ich mich auch von ihnen – verabschiedet haben. Ich konnte sie loslassen. Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit.

Ja, die schöne und bunte Seite gab es trotz der Corona-Pandemie auch in meinem Leben und dafür bin ich unendlich dankbar. Und diese schöne und bunte Seite hat mich gestärkt und unterstützt.

Allen voran meine Achtsamkeitstrainer-Ausbildungsgruppe und meine beiden Dozentinnen Sunita und Anni.

Tolle Frauen und ein Mann sind mit mir diesen Weg der Achtsamkeit gegangen. Manche davon bestimmt 20-25 Jahre jünger als ich und einige in meinem Alter.

Was ich sehr zu schätzen weiß – und ich möchte es besonders hervorheben –  ist die gegenseitige Wertschätzung und der achtsame Umgang miteinander. Und was ich überhaupt nicht gespürt habe, ist der sogenannte Konkurrenzkampf. Der war irgendwie nicht da. Eigentlich nicht so ganz üblich, dass kein Konkurrenzkampf aufkam, aber es war einfach so.

Mein Leitsatz ist diesbezüglich:
“Es gibt keine Konkurrenz, da jede/r Kunde/in sich seinen Coach, Therapeuten oder wen auch immer selbst aussucht.“

Und wenn der Kunde/in nicht zu mir passt, dann passt er oder sie eben zu den anderen Kollegen/innen.

Und ja, vergleichen tun wir leider fast alle. Aber: „Der Tod des Glücks ist der Vergleich.“ Diesen Spruch habe ich von meinem Bruder.

Achtsamkeit leben in Bezug auf meine tägliche Arbeit in der Praxis mit meinen Klienten/innen.

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Ich bin so froh und dankbar, dass es mittlerweile so viele psychotherapeutische, psychosoziale Coaching-Praxen oder sonstige Angebote gibt. Die Menschen brauchen in jeglicher Art Unterstützung.

Hier geht es um Achtsamkeit im beruflichen Kontext.

Achtsamkeit in der täglichen Praxis mit Klienten/innen ist sehr wichtig und es steht auch an erster Stelle, sich als Heilpraktiker/in Berater/in und Coach/in ganz klar zu sein, dass es in den einzelnen Sitzungen um die Psyche des/der Klienten/in geht. Die Psyche ist so sensibel und verletzlich und sie muss geschützt werden.

Und es nützt dem/der Klienten/in nichts, wenn in den Sitzungen einfach mal etwas aufs Geratewohl oder irgendein beliebiges Tool oder gar eine unbekannte Intervention durchgeführt wird, ohne dass sich der Coach vorher Gedanken über Sinn und Auswirkung gemacht hat.

Ich bereite meines Coachings vor jedem Termin vor, aber ich liebe es auch ein sogenanntes „Freestyle-Coaching“ durchzuführen. Das bedeutet, ich hole meinen Klienten/in genau dort ab, wo sie oder er gerade in diesem Moment steht. Dann kann es auch mal sein, dass ich eine Intervention mache, die ich zwar sehr gut kenne und auch ausführen kann, aber nicht vorbereitet habe. Auch ich mache in meinem Praxis-Alltag Fehler, aber ich werte mich nicht mehr dafür ab.

Psychische Erkrankungen und Kontraindikationen müssen berücksichtigt und auch sehr sensibel behandelt werden. Es gibt ganz klaren Grenzen in der Arbeit des Heilpraktikers/in für Psychotherapie, Berater/innen und Coach/innen und die müssen befolgt werden.

Und definitiv dürfen keinerlei Heilversprechen ausgesprochen werden.

Aus meiner Erfahrung ist es auch nicht immer klar ersichtlich und deutlich im Arbeiten mit den Klienten/innen, dass eine offensichtliche psychische Erkrankung vorliegt, die nicht mehr betreut werden darf. Gerade deshalb ist der achtsame Umgang mit den einzelnen Klienten/innen umso wichtiger.

Es ist mir ein Anliegen, dies so klar in diesem Blogbeitrag auszudrücken, weil ich noch einen sehr engen Kontakt zu Psychiatern und Psychologen aus der Klinikarbeit habe. Und bei gemeinsamen Treffen es ist immer wieder ein ganz großes Thema, dass viele Grenzen missachtet werden aus der Coach/innen-, Berater/innen- und HPP-Gruppe.

Ja, ich stehe auf der Seite der Heilpraktiker für Psychotherapie und Coaches. Es gibt auch sehr, sehr viele achtsame Therapeuten und Coaches und ich bin die letzte, die alle in einen Topf werfen möchte. Aber ich möchte, dass die Achtsamkeit im Arbeiten mit Klienten/ innen im Vordergrund steht.

Und die Ärzte, Psychologen, Psychiater beklagen, dass sie dann in den Kliniken oder in ihren Praxen Klienten/innen, denen ein Heilversprechen ausgesprochen wurde, völlig zerstört antreffen. Und ja, ich habe auch einige Jahre in diesem Klinikbereich gearbeitet und ich habe auch solche Klienten/innen schon im Kindes- und Jugendalter mitbekommen.

Ich habe es in den letzten zwei Jahren in meiner Coaching-Praxis viermal erlebt. Einmal sogar ist eine Klientin von mir freiwillig in die Psychiatrische Klinik gegangen, nachdem ich ihr dazu geraten habe. Dieser Klientin geht es mittlerweile gut. Sie ist dankbar gewesen, dass ich sie auf diesem Weg dorthin begleitet und ihr das auch deutlich gesagt habe.

An die erste Klientin mit psychischer Erkrankung kann ich mich noch so gut erinnern, das war für mich im ersten Moment so traurig und meine Glaubenssätze damals waren: „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich kann sowieso nichts.“

Nein, jetzt zwei Jahre später weiß ich, dass es das einzige Richtige war, so zu handeln im Wohle der Klienten/innen und die Zusammenarbeit nicht weiter fortzuführen. Meine Grenzen zu kennen und es nicht als Schwäche anzusehen, das ist bei mir umso wichtiger geworden.

Sehr wohl dürfen Tools verwendet werden, die nicht mit Studien belegt sind. Aber dafür sind die Kontraindikationen zu beachten.

Ich wollte mit diesem Blogbeitrag niemanden verunsichern, sondern lediglich achtsam darauf aufmerksam machen, dass es um die Psyche von den Klienten/innen geht. Wenn Du beim Lesen verunsichert wurdest oder Dich vielleicht ärgerst, melde Dich sehr gerne. Ich finde, es macht so viel Freude Menschen achtsam wieder in ihre Leichtigkeit, Freude und in ihren Frieden zu begleiten und zu unterstützen. Aber es gibt Grenzen und die sollten achtsam wahrgenommen und beachtet werden.

In diesem Sinne:

Seid nett zueinander, geht achtsam mit Euch und den anderen um und versucht die Wörter zu wählen, die Euch selbst nicht verletzen würden.

Sendet Liebe an Eure Lieben.

Herzlichst

Anne